Elberfelder Bibel

Hiob 5

Das Buch Hiob

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Kapitel 6

1


 

  Hiob antwortete und sprach:  

 

 

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2


 

  Wenn man doch meinen Unmut wöge und mein Leiden zugleich in die Waage legte!  

 

 

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3


 

  Denn nun ist es schwerer als Sand am Meer; darum gehen meine Worte irre.  

 

 

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4


 

  Denn die Pfeile des Allmächtigen stecken in mir: derselben Gift muß mein Geist trinken, und die Schrecknisse Gottes sind auf mich gerichtet.  

 

 

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5


 

  Das Wild schreit nicht, wenn es Gras hat; der Ochse blökt nicht, wenn er sein Futter hat.  

 

 

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6


 

  Kann man auch essen, was ungesalzen ist? Oder wer mag kosten das Weiße um den Dotter?  

 

 

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7


 

  Was meine Seele widerte anzurühren, das ist meine Speise, mir zum Ekel.  

 

 

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8


 

  O, daß meine Bitte geschähe und Gott gäbe mir, was ich hoffe!  

 

 

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9


 

  Daß Gott anfinge und zerschlüge mich und ließe seine Hand gehen und zerscheiterte mich!  

 

 

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10


 

  So hätte ich nun Trost, und wollte bitten in meiner Krankheit, daß er nur nicht schonte, habe ich doch nicht verleugnet die Reden des Heiligen.  

 

 

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11


 

  Was ist meine Kraft, daß ich möge beharren? und welches ist mein Ende, daß meine Seele geduldig sein sollte?  

 

 

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12


 

  Ist doch meine Kraft nicht steinern und mein Fleisch nicht ehern.  

 

 

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13


 

  Habe ich doch nirgend Hilfe, und mein Vermögen ist dahin.  

 

 

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14


 

  Wer Barmherzigkeit seinem Nächsten verweigert, der verläßt des Allmächtigen Furcht.  

 

 

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15


 

  Meine Brüder trügen wie ein Bach, wie Wasserströme, die vergehen,  

 

 

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16


 

  die trübe sind vom Eis, in die der Schnee sich birgt:  

 

 

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17


 

  zur Zeit, wenn sie die Hitze drückt, versiegen sie; wenn es heiß wird, vergehen sie von ihrer Stätte.  

 

 

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18


 

  Die Reisezüge gehen ab vom Wege, sie treten aufs Ungebahnte und kommen um;  

 

 

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19


 

  die Reisezüge von Thema blicken ihnen nach, die Karawanen von Saba hofften auf sie:  

 

 

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20


 

  aber sie wurden zu Schanden über ihrer Hoffnung und mußten sich schämen, als sie dahin kamen.  

 

 

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21


 

  So seid ihr jetzt ein Nichts geworden, und weil ihr Jammer sehet, fürchtet ihr euch.  

 

 

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22


 

  Habe ich auch gesagt: Bringet her von eurem Vermögen und schenkt mir  

 

 

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23


 

  und errettet mich aus der Hand des Feindes und erlöst mich von der Hand der Gewalttätigen?  

 

 

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24


 

  Lehret mich, so will ich schweigen; und was ich nicht weiß, darin unterweist mich.  

 

 

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25


 

  Warum tadelt ihr rechte Rede? Wer ist unter euch, der sie strafen könnte?  

 

 

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26


 

  Gedenket ihr, Worte zu strafen? Aber eines Verzweifelten Rede ist für den Wind.  

 

 

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27


 

  Ihr fielet wohl über einen armen Waisen her und grübet eurem Nachbarn Gruben.  

 

 

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28


 

  Doch weil ihr habt angehoben, sehet auf mich, ob ich vor euch mit Lügen bestehen werde.  

 

 

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29


 

  Antwortet, was recht ist; meine Antwort wird noch recht bleiben.  

 

 

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30


 

  Ist denn auf meiner Zunge Unrecht, oder sollte mein Gaumen Böses nicht merken?  

 

 

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Hiob 7

 

 

 

 

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