Elberfelder Bibel

Hiob 8

Das Buch Hiob

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Kapitel 9

1


 

  Hiob antwortete und sprach:  

 

 

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2


 

  Ja, ich weiß gar wohl, daß es also ist und daß ein Mensch nicht recht behalten mag gegen Gott.  

 

 

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3


 

  Hat er Lust, mit ihm zu hadern, so kann er ihm auf tausend nicht eins antworten.  

 

 

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4


 

  Er ist weise und mächtig; wem ist's je gelungen, der sich wider ihn gelegt hat?  

 

 

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5


 

  Er versetzt Berge, ehe sie es innewerden, die er in seinem Zorn umkehrt.  

 

 

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6


 

  Er bewegt die Erde aus ihrem Ort, daß ihre Pfeiler zittern.  

 

 

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7


 

  Er spricht zur Sonne, so geht sie nicht auf, und versiegelt die Sterne.  

 

 

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8


 

  Er breitet den Himmel aus allein und geht auf den Wogen des Meeres.  

 

 

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9


 

  Er macht den Wagen am Himmel und Orion und die Plejaden und die Sterne gegen Mittag.  

 

 

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10


 

  Er tut große Dinge, die nicht zu erforschen sind, und Wunder, deren keine Zahl ist.  

 

 

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11


 

  Siehe, er geht an mir vorüber, ehe ich's gewahr werde, und wandelt vorbei, ehe ich's merke.  

 

 

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12


 

  Siehe, wenn er hinreißt, wer will ihm wehren? Wer will zu ihm sagen: Was machst du?  

 

 

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13


 

  Er ist Gott; seinen Zorn kann niemand stillen; unter ihn mußten sich beugen die Helfer Rahabs.  

 

 

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14


 

  Wie sollte ich denn ihm antworten und Worte finden gegen ihn?  

 

 

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15


 

  Wenn ich auch recht habe, kann ich ihm dennoch nicht antworten, sondern ich müßte um mein Recht flehen.  

 

 

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16


 

  Wenn ich ihn schon anrufe, und er mir antwortet, so glaube ich doch nicht, daß er meine Stimme höre.  

 

 

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17


 

  Denn er fährt über mich mit Ungestüm und macht mir Wunden viel ohne Ursache.  

 

 

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18


 

  Er läßt meinen Geist sich nicht erquicken, sondern macht mich voll Betrübnis.  

 

 

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19


 

  Will man Macht, so ist er zu mächtig; will man Recht, wer will mein Zeuge sein?  

 

 

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20


 

  Sage ich, daß ich gerecht bin, so verdammt er mich doch; bin ich Unschuldig, so macht er mich doch zu Unrecht.  

 

 

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21


 

  Ich bin unschuldig! ich frage nicht nach meiner Seele, begehre keines Lebens mehr.  

 

 

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22


 

  Es ist eins, darum sage ich: Er bringt um beide, den Frommen und den Gottlosen.  

 

 

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23


 

  Wenn er anhebt zu geißeln, so dringt er alsbald zum Tod und spottet der Anfechtung der Unschuldigen.  

 

 

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24


 

  Das Land aber wird gegeben unter die Hand der Gottlosen, und der Richter Antlitz verhüllt er. Ist's nicht also, wer anders sollte es tun?  

 

 

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25


 

  Meine Tage sind schneller gewesen denn ein Läufer; sie sind geflohen und haben nichts Gutes erlebt.  

 

 

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26


 

  Sie sind dahingefahren wie die Rohrschiffe, wie ein Adler fliegt zur Speise.  

 

 

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27


 

  Wenn ich gedenke: Ich will meiner Klage vergessen und meine Gebärde lassen fahren und mich erquicken,  

 

 

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28


 

  so fürchte ich alle meine Schmerzen, weil ich weiß, daß du mich nicht unschuldig sein lässest.  

 

 

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29


 

  Ich muß ja doch ein Gottloser sein; warum mühe ich mich denn so vergeblich?  

 

 

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30


 

  Wenn ich mich gleich mit Schneewasser wüsche und reinigte mein Hände mit Lauge,  

 

 

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31


 

  so wirst du mich doch tauchen in Kot, und so werden mir meine Kleider greulich anstehen.  

 

 

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32


 

  Denn er ist nicht meinesgleichen, dem ich antworten könnte, daß wir vor Gericht miteinander kämen.  

 

 

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33


 

  Es ist zwischen uns kein Schiedsmann, der seine Hand auf uns beide lege.  

 

 

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34


 

  Er nehme von mir seine Rute und lasse seinen Schrecken von mir,  

 

 

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35


 

  daß ich möge reden und mich nicht vor ihm fürchten dürfe; denn ich weiß, daß ich kein solcher bin.  

 

 

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Hiob 10

 

 

 

 

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