Elberfelder Bibel

Der Prediger 6

Der Prediger

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Kapitel 7

1


 

  Ein guter Ruf ist besser denn gute Salbe, und der Tag des Todes denn der Tag der Geburt.  

 

 

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2


 

  Es ist besser in das Klagehaus gehen, denn in ein Trinkhaus; in jenem ist das Ende aller Menschen, und der Lebendige nimmt's zu Herzen.  

 

 

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3


 

  Es ist Trauern besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert.  

 

 

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4


 

  Das Herz der Weisen ist im Klagehause, und das Herz der Narren im Hause der Freude.  

 

 

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5


 

  Es ist besser hören das Schelten der Weisen, denn hören den Gesang der Narren.  

 

 

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6


 

  Denn das Lachen der Narren ist wie das Krachen der Dornen unter den Töpfen; und das ist auch eitel.  

 

 

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7


 

  Ein Widerspenstiger macht einen Weisen unwillig und verderbt ein mildtätiges Herz.  

 

 

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8


 

  Das Ende eines Dinges ist besser denn sein Anfang. Ein geduldiger Geist ist besser denn ein hoher Geist.  

 

 

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9


 

  Sei nicht schnellen Gemütes zu zürnen; denn Zorn ruht im Herzen eines Narren.  

 

 

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10


 

  Sprich nicht: Was ist's, daß die vorigen Tage besser waren als diese? denn du fragst solches nicht weislich.  

 

 

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11


 

  Weisheit ist gut mit einem Erbgut und hilft, daß sich einer der Sonne freuen kann.  

 

 

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12


 

  Denn die Weisheit beschirmt, so beschirmt Geld auch; aber die Weisheit gibt das Leben dem, der sie hat.  

 

 

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13


 

  Siehe an die Werke Gottes; denn wer kann das schlicht machen, was er krümmt?  

 

 

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14


 

  Am guten Tage sei guter Dinge, und den bösen Tag nimm auch für gut; denn diesen schafft Gott neben jenem, daß der Mensch nicht wissen soll, was künftig ist.  

 

 

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15


 

  Allerlei habe ich gesehen in den Tagen meiner Eitelkeit. Da ist ein Gerechter, und geht unter mit seiner Gerechtigkeit; und ein Gottloser, der lange lebt in seiner Bosheit.  

 

 

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16


 

  Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, daß du dich nicht verderbest.  

 

 

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17


 

  Sei nicht allzu gottlos und narre nicht, daß du nicht sterbest zur Unzeit.  

 

 

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18


 

  Es ist gut, daß du dies fassest und jenes auch nicht aus deiner Hand lässest; denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allem.  

 

 

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19


 

  Die Weisheit stärkt den Weisen mehr denn zehn Gewaltige, die in der Stadt sind.  

 

 

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20


 

  Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, daß er Gutes tue und nicht sündige.  

 

 

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21


 

  Gib auch nicht acht auf alles, was man sagt, daß du nicht hören müssest deinen Knecht dir fluchen.  

 

 

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22


 

  Denn dein Herz weiß, daß du andern oftmals geflucht hast.  

 

 

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23


 

  Solches alles habe ich versucht mit Weisheit. Ich gedachte, ich will weise sein; sie blieb aber ferne von mir.  

 

 

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24


 

  Alles, was da ist, das ist ferne und sehr tief; wer will's finden?  

 

 

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25


 

  Ich kehrte mein Herz, zu erfahren und erforschen und zu suchen Weisheit und Kunst, zu erfahren der Gottlosen Torheit und Irrtum der Tollen,  

 

 

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26


 

  und fand, daß bitterer sei denn der Tod ein solches Weib, dessen Herz Netz und Strick ist und deren Hände Bande sind. Wer Gott gefällt, der wird ihr entrinnen; aber der Sünder wird durch sie gefangen.  

 

 

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27


 

  Schau, das habe ich gefunden, spricht der Prediger, eins nach dem andern, daß ich Erkenntnis fände.  

 

 

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28


 

  Und meine Seele sucht noch und hat's nicht gefunden: unter tausend habe ich einen Mann gefunden; aber ein Weib habe ich unter den allen nicht gefunden.  

 

 

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29


 

  Allein schaue das: ich habe gefunden, daß Gott den Menschen hat aufrichtig gemacht; aber sie suchen viele Künste.  

 

 

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Der Prediger 8

 

 

 

 

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